Philpott die giraffe



Philpott die Giraffe
Philpott war eine freundliche, verschlafene Giraffe, die mit ihren Freunden im Spaßwald lebte. Die meiste Zeit des Tages verbrachte er mit Essen oder Schlafen. Philpott aß und schlief mit seinem Kopf hoch oben in Ästen, knabberte an den hellen Blättern oder benutzte sie als Kopfkissen. Tatsächlich konnten seine Freunde nie genau sagen, ob Philpott gerade an den Blättern naschte oder einfach seinen Kopf zum Dösen in die Bäume steckte.
Weil er eine Giraffe war, war er viel viel größer als seine besten Freunde Schaf, Hund und Quackers die Ente. Das machte es manchmal schwierig sich mit ihnen zu unterhalten, und er verpasste oft die besten Witze und Geschichten, weil seine Ohren viel weiter oben waren, als die Ohren der anderen.

Er versuchte sich sehr tief zu Bücken um zuzuhören, aber er konnte dadurch nicht genau sehen, wo er hin ging, stolperte und schlug Purzelbäume mit seinem langen Hals, der zu einem Rad gekrümmt war.

Eines Tages erklärte Philpott er habe genug von seinem langen Hals und entschied ihn loszuwerden. Er dachte, wenn niemand seinen Hals sehen konnte, würde das den Hals schrumpfen und verschwinden lassen, also band er einen schönen, blau und weiß gepunkteten Schal um ihn.

Der Schal sah reizend aus, aber er rutschte immer bis zum Grund seinen Halses, also band sich Philpott auch noch einen grünen Schal um. Dieser Schal rutschte aber auch an seinem Hals herunter, als band er sich noch einen dritten, und einen vierten und einen fünften um, damit schließlich, mit dem sechsten Schal, sein ganzer Hals verdeckt war.
Er ging nun auf die Wiese um seine Freunde zu treffen, und erwartete, weil sein Hals verschwunden war, dass er jetzt genauso groß sein würde wie sie. Stattdessen war er sehr enttäuscht, als er feststellen musste, dass er sie noch immer überragte. Schlimmer noch, statt seinen Hals unsichtbar zu machen, bemerkten seine Freunde durch die regenbogenfarbenen Schals, seinen langen Hals noch viel mehr.
Philpott entschied dann seinen Hals hinter einem langen Spiegel zu verstecken. Die Spiegelung des Waldes würde seinen langen Hals sicherlich verschwinden lassen. Wieder ging er auf die Wiese und hoffte nun genau so klein zu sein, wie seine Freunde. Aber wieder überragte er alle anderen. Diesmal standen alle andere Tiere in einer Reihe, um sich selbst im Spiegel zu sehen oder ihr Fell darin zu kämmen.
Am nächsten Morgen hatte Philpott seine beste Idee seither. Er würde seinen Hals zu einem Knoten binden, das würde ihn sicherlich kürzer machen. Nach mehreren Stunden Drehen, Ziehen, Rollen und Drücken, band er seinen Hals schließlich zu einer Bretzelform.
Seine Freunde entschieden, dass es Zeit war zu helfen. Schaf und Hund lösten den Knoten vorsichtig, während Quackers die Ente mit ihm sprach. "Philpott," sagte Quackers, "wir mögen Dich wirklich, wie Du bist. Du kannst uns sagen, was für ein Wetter weit über den Bergen herrscht, damit wir wissen, ob wir morgen Regenschirme brauchen. Du kannst für uns die leckersten Äpfel von den Bäumen pflücken, damit wir sie essen können, und wir verirren uns nie, wenn Du dabei bist, weil wir Dich eher als alles andere sehen. Wir möchten nicht, dass Du anders bist, als Du bist."
Philpott sah noch immer traurig aus und murmelte "Ich möchte so klein wir ihr sein, Schaf und Hund." Im gleichen Moment fiel ihnen eine hektische Aufregung am Rande der Wiese auf. Kaninchen und Eichhörnchen und Igel und Mäuse versammelten sich am Fuße von Frau Waschbär's Baum ... er stand in Flammen.

"Hilfe! Hilfe!" schrie Frau Waschbär. Das Feuer hatte sie und ihre fünf Kinder im Baum eingeschlossen. Ohne nachzudenken galoppierte Philpott herüber zum Baum, hustend, als er seinen Kopf neben die Haustür in der Baumkrone legte. Einer nach dem anderen, Frau Waschbär und jedes ihrer Kinder, rutschten am langen Hals herunter. Als sie alle sicher am Boden angekommen waren, wischte sich Frau Waschbär die Augen mit dem Schal, den ihr Philpott gegeben hatte, die Augen, und dankte ihm herzlich dafür solch ein Held zu sein.

Nach diesem Tag hat Philpott nie wieder versucht seinen langen Hals zu verkürzen.
Er streckte sich hoch in den Himmel, stolz und glücklich das neueste Mitglied der Spaßwald Feuerwehr Rettungstruppe zu sein.









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